Weiterbildungskurse sind Fortbildungen für Arbeitnehmer, durch die neue oder tiefere Kenntnisse …
Kaufmännische Weiterbildung
Kaufmännisches Wissen erweiternGrundkurs als Einstieg
Die Prozesse in einem Unternehmen werden zunehmend umfangreicher und komplexer. Dadurch nehmen die beruflichen Ansprüche an Tätigkeiten in kaufmännischen Bereich immer mehr zu. Ein breites kaufmännisches Grundwissen wird bereits von Sachbearbeitern abgefordert. Das macht sie flexibel, so dass sie an vielen Stellen eines Unternehmens eingesetzt werden können. Da in modern geführten Unternehmen meist flache Hierarchien vorherrschen und ganze Ebenen verschwinden, müssen viele Mitarbeiter zunehmend eigenständig Aufgaben lösen und dabei auch in kaufmännischen Zusammenhängen denken. Eine Weiterbildung, die Grundkenntnisse auf diesem Gebiet vermittelt und festigt, schafft die besten Voraussetzungen, den Anforderungen gerecht zu werden.
Kaufmännische Grundkurse empfehlen sich für Mitarbeiter, die bereits in diesem Bereich tätig sind, aber keine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen haben. Viele Unternehmen bieten diese Grundkurse als Fortbildung für ihre Beschäftigten an. Das Wissen wird in Seminaren und Kursen parallel zur Arbeitszeit vermittelt. Zuständig für die Weiterbildung sind in der Regel freie Träger, wie etwa Studienkreise. Auch in den Abendschulen gibt es Grundkurse mit kaufmännischer Ausrichtung. Für viele Arbeitnehmer bilden diese Lehrgänge den Einstieg in ein neues Berufsfeld. Mit aufbauenden Weiterbildungen können sie diesen beruflichen Weg später weitergehen.
Qualifikation zum Fachkaufmann
Ein anderes Ziel für die kaufmännische Weiterbildung ist die zum Fachkaufmann. Das Berufsbild gleicht dem des Fachwirts, wobei sich ein Fachkaufmann mit seinem Wissen nicht auf eine eng abgesteckte Branche bezieht. Die kaufmännische Weiterbildung zum Fachkaufmann ist der Meisterprüfung gleichgestellt. Angeboten wird sie sowohl von privaten als auch von öffentlichen Bildungsträgern. Die Inhalte dieser kaufmännischen Weiterbildung erfolgen nach den Vorgaben der Industrie- und Handelskammern (IHK). Dort finden nach den Lehrgängen in der Regel auch die Prüfungen statt. Die Weiterbildung kann in Teilzeit aber auch in Vollzeit erfolgen. Sie ist darüber hinaus in Abendlehrgängen möglich. Um für eine Prüfung zugelassen zu werden, muss ein Interessent aber nicht unbedingt an einem Lehrgang teilgenommen haben. Ausreichend ist, dass er das nötige Wissen vorweisen kann.
Fachwirt mit breitem Aufgabenfeld
Begehrt ist auch die kaufmännische Weiterbildung zum Fachwirt. Wie der Fachkaufmann bezieht sich das Berufsbild auf bestimmte Branchen. Ein breites Feld bei der Ausbildung nimmt betriebswirtschaftliches Wissen ein. Das Besondere am Berufsbild des Fachwirts ist die Verbindung zwischen Praxisnähe und betriebwirtschaftlicher Qualifikation. Viele Unternehmen setzen deshalb zunehmend auf Fachwirte, was die beruflichen Chancen für Absolventen dieser kaufmännischen Weiterbildung erhöht. Die Palette bei den Fachwirt Abschlüssen reicht vom Verkehrfachwirt über Handels- und Wirtschaftsfachwirt bis hin zum Fachwirt für Gesundheitswesen.
Angeboten wird die kaufmännische Weiterbildung zum Fachwirt in der Regel von privaten Bildungsträgern. Da die Prüfung meist vor der IHK erfolgt, sind die Lehrpläne an deren Vorgaben angepasst. Als Zugangsvoraussetzungen gelten eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich mit einer Dauer von drei Jahren sowie entsprechende Berufspraxis. Die kaufmännische Weiterbildung zum Fachwirt selbst dauert zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahre. Nimmt der Berufstätige an Abendkursen und Wochenendveranstaltungen teil, schafft er den Abschluss meist innerhalb von 18 Monaten. Flexibler gestaltet sich die Weiterbildung im Fernstudium. Hier können die Lernenden ihrem eigenen Lerntempo folgen. Abschlüsse in der Weiterbildung zum Fachkaufmann und zum Fachwirt gelten außerdem als allgemeine Zugangsberechtigung zum Hochschulstudium. Eine Förderung kann über das Meister Bafög erfolgen.
Abschluss in Betriebswirtschaft
Kaufmännische Abschlüsse als geprüfter Betriebswirt bieten die IHKen an. In einem Unternehmen stehen Beschäftigten viele Möglichkeiten offen, wenn sie sich in Abendkursen oder im Fernstudium zum Betriebswirt weitergebildet haben. Nicht zuletzt wegen der guten Chancen, Karriere zu machen, gilt eine Weiterbildung zum geprüften oder zum staatlich anerkannten Betriebswirt als Königsdisziplin in der Weiterbildung. Um für die IHK Prüfung zum Betriebswirt zugelassen zu werden, muss der Interessent eine Fortbildung zum Fachkaufmann oder Fachwirt nach IHK Norm erfolgreich abgeschlossen haben. Auch eine kaufmännische Fortbildung zählt. Außerdem werden eine Berufsausbildung mit kaufmännischem Abschluss sowie ausreichend Berufserfahrung anerkannt. In der Regel nimmt die IHK lediglich die Prüfung nach absolvierten Kursen ab. Einige Einrichtungen bieten aber selbst Kurse zum geprüften Betriebswirt an.
Auch ein Fernstudium mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft kann als kaufmännische Weiterbildung absolviert werden. Interessant sind Abschlüsse mit Schwerpunkten in den Branchen Versicherungswirtschaft, Industrie und Handel sowie Immobilienwirtschaft. Meist bildet ein solches Fernstudium den Höhepunkt einer kaufmännischen Weiterbildung. Der Abschluss ist die Grundlage für das Fortkommen im Berufsleben, denn die Absolventen sind fit für viele Tätigkeitsbereiche. Dazu gehören neben vielen anderen zum Beispiel das Personalwesen, das Marketing und das Projektmanagement. Auch andere Positionen können Absolventen von Weiterbildungen mit kaufmännischer Ausrichtung in einem Unternehmen besetzen. Ein gutes Gehalt und sichere Aussichten für die berufliche Zukunft rechtfertigen die zum Teil hohen Kosten eines Fernlehrgangs mit kaufmännischem Schwerpunkt. Staatliche Zuschüsse, Stipendien oder Bafög bieten finanzielle Unterstützung und sichern neben der Kostenübernahme für Lehrgänge und Prüfungen auch die Lebenshaltungskosten während der Weiterbildung ab.