Fortbildung

Berufliche Fortbildung für zufriedene Mitarbeiter

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Fortbildung und Weiterbildung oft als Synonym gebraucht. Dabei drücken beide Wörter nicht unbedingt dasselbe aus. Klar ist, dass sich viele Beschäftigte weiterbilden müssen, damit sie sich neue berufliche Chancen erarbeiten können. Weiterbildung hilft darüber hinaus beim Vertiefen von persönlichen Interessen. Um einer anderen als der gewohnten und vielleicht nicht mehr gewollten beruflichen Tätigkeit nachgehen zu können, müssen oft Weiterbildungsmaßnahmen absolviert werden.

Ob es sich bei dieser Art von Erwachsenenbildung allerdings um eine berufliche Fortbildung handelt, hängt davon ab, welches Ziel genau verfolgt wird.

Fortbildung per Definition

Weiterbildung

Hat eine Maßnahme zur Qualifizierung keinen direkten Zusammenhang mit dem aktuellen Job, könnte es sich im wesentlichen um eine Weiterbildung handeln. Denn eine nebenberufliche Weiterbildung hat meist zum Ziel, die eigene Qualifikation zu erweitern und sich damit auch für einen anderen Job in einem anderen Berufsfeld interessant zu machen. Von einer Fortbildung dagegen sprechen Experten, wenn im Fokus eine ganz konkrete Qualifizierung steht. Sie muss sich zwingend auf den ausgeübten Job beziehen. Deshalb geht es bei einer Fortbildung in erster Linie um Erwerb von Befähigungen und Fertigkeiten, die ein Beschäftigter braucht, wenn er in seinem Job zukünftig dem Herausforderungen neuer Aufgaben gewachsen sein will. Selbst ein Schritt auf der Karriereleiter kann ein Grund dafür sein, eine Fortbildungsmaßnahme zu besuchen. Kosten für solche Fortbildungen werden in aller Regel vom Arbeitgeber übernommen. Denn dieser profitiert direkt von der zusätzlichen Qualifikation seines Mitarbeiters.

Fortbildung
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Fortbildungsmaßnahmen gibt es in Deutschland in großer Zahl.

Fortbildung auf verschiedenen Ebenen

Was genau eine Fortbildungsmaßnahme auszeichnet und welchen Charakter sie trägt, das wird in Deutschland im Berufsbildungsgesetz definiert. Demnach gibt es insgesamt vier Ebenen bei den Fortbildungen. Geprägt werden diese Ebenen durch den Zweck, den die Maßnahme erfolgt. So gibt es neben Erhaltungs- und Anpassungsfortbildungen auch noch Erweiterungs- sowie Aufstiegsfortbildungen. Die Namen, die diese einzelnen Fortbildungsebenen tragen, zeigen schon, was das jeweilige Ziel ist. Denn es bestehen feine Unterschiede darin, ob ein Beschäftigter seine bereits erworbene berufliche Bildung vom Grund her erhalten will oder ob es ihm in erster Linie darum geht, diese anzupassen oder sie gar zu erweitern. Ein weiterer Zweck kann darüber hinaus sein, die Berufsbildung für einen Aufstieg weiter auszubauen.

Nach dem jeweiligen Zweck richten sich auch die Inhalte der einzelnen Fortbildungen. Bei der einfachsten Ebene, der Erhaltungsfortbildung, wird bereits verfügbares Berufswissen aufgefrischt. Ziel ist es, die vom Arbeitnehmer bei der Erledigung seiner Aufgaben gewohnte Qualität zu festigen. Weil das Wissen und die Anforderungen in fast jedem Berufszweig inzwischen innerhalb immer kürzer werdender Fristen steigen, gibt es die Erhaltungsfortbildung heute nur nach in ganz wenigen Zweigen. Weiter verbreitet ist dagegen die Anpassungsfortbildung. Bei dieser Ebene werden Arbeitnehmer mit technischen Neuerungen in ihrem beruflichen Umfeld vertraut gemacht. Sie sollen dieses Wissen zukünftig im Beruf anwenden können. Einen Schritt weiter geht die Erweiterungsfortbildung. Qualifikationen, die der Mitarbeiter in seinem Berufsfeld bereits mitbringt oder in zurückliegenden Fortbildungsmaßnahmen erworben hat, werden erweitert und durch zusätzliche Inhalte ergänzt. Notwendig wird die höchste Ebene bei den Fortbildungen, die Aufstiegsfortbildung, immer dann, wenn der Beschäftigte eine höhere Verantwortung übernehmen sollt. Verbunden ist diese größere Herausforderung oft mit mehr Geld.

Interessen des Unternehmens

Weil bei den verschiedenen Fortbildungsmaßnahmen in erster Linie das Interesse des Unternehmens im Vordergrund steht, ist die Zustimmung des Chefs zur konkreten Maßnahme wichtig. Das bedeutet allerdings nicht, dass Mitarbeiter warten sollten, bis der Vorgesetzte mit einer Forderung zur beruflichen Weiterbildung auf sie zutritt. Die Chance von Fortbildungen im erlernten Beruf besteht darin, dass sie für eine gesicherte berufliche Karriere garantieren und vor Arbeitslosigkeit schützen. Ein Mitarbeiter, der in seinem beruflichen Umfeld aufgeht und nicht darüber nachdenkt, eine Umschulung zu machen, nutzt gezielt Weiterbildungsangebote, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Selbst wenn die konkrete Fortbildung nicht unmittelbar zum Aufstieg führt, signalisiert allein die Bereitschaft dazu, nebenberufliche Lehrgänge zu besuchen, dass der Mitarbeiter engagiert ist.

Das richtige Angebot finden

Fortbildungsmaßnahmen gibt es in Deutschland in großer Zahl. Jedes Bundesland verfügt über Angebote, die es jeweils in einem eigenen Weiterbildungsportal präsentiert. Geordnet sind diese Portale unter anderem nach Branchen. Viele ländereigene Bildungsserver richten sich an Angestellte der Verwaltung, an Fachkräfte in den Landesministerien, Lehrer oder Erzieher. Doch auch die freien Unternehmen bieten für ihre Mitarbeiter diverse Fortbildungsmöglichkeiten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Pflege. Gerade in diesem Bereich gilt es, Arbeitskräfte zu binden und ihnen eine Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs zu schaffen. So können gelernte und auch ungelernte Pflegehilfskräfte, die in kleinen Pflegediensten oder privaten Heimen arbeiten, eine Aufstiegsfortbildung zur Pflegefachkraft machen. Offerten dafür kommen von den großen Pflegeverbänden genau so wie von überregionalen Anbietern in der Pflege und der Betreuung.

Nicht zuletzt bieten auch Industrie- und Handwerksverbände die verschiedenen Formen in der Fortbildung an. In der Regel schließen sich große Unternehmen zusammen, um ihre Möglichkeiten zu bündeln. Das Interesse der Firmen besteht vor allem darin, ihre Mitarbeitern mit unterschiedlichen Fortbildungen im Beruf und in der Firma zu halten. Der Fachkräftemangel, der Deutschland in den nächsten Jahren mit voller Wucht trifft, ist nur ein Grund dafür. Ein anderer Grund besteht darin, zufriedene Mitarbeiter zu haben. Wer sich in seinem Beruf neues Wissen aneignen kann und damit neue Aufgaben übertragen bekommt, ist wertvoll für das Unternehmen und fühlt sich in seiner beruflichen Tätigkeit wohl.

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