Chancengleichheit

Gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ist in Deutschland ein großes Thema. Ziel ist es, für Frauen und Männern die gleichen Voraussetzungen im Beruf zu schaffen. So hofft man, möglichst vielen Menschen die Chance auf eine stabile und existenzsichernde Arbeitsstelle zu geben. Außerdem möchte man erreichen, dass mehr Frauen einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen können und ihre Karriere nicht länger alternativlos zugunsten der Familie zurückstellen müssen. Das Themengebiet ist sehr komplex und zieht sich durch alle Lebensbereiche.

Von hochwertiger Kinderbetreuung über flexible Arbeitszeitmodelle bis hin zu speziellen Förderprogrammen für Frauen im Beruf wird von staatlicher Seite bereits viel unternommen.

Weiterbildung

Ein wichtiger Bestandteil der Aktion Chancengleichheit ist es, Frauen den Weg in die MINT-Berufe zu erleichtern. Jobs in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind traditionell eher Männersache und bieten entscheidend bessere Verdienstmöglichkeiten als die typischen Frauenberufe. Denn obwohl Mädchen und Frauen in Schule und Studium gleichauf mit ihren männlichen Kollegen sind, wählen sie noch immer mehrheitlich die schlechter bezahlten Karrieren. Um Frauen also mehr Interesse an Technologie und Wissenschaften zu entlocken, wird zum Beispiel schon seit vielen Jahren der Girls' Day veranstaltet. An diesem Tag können Mädchen unter anderem Betriebe besuchen, in denen die typischen Männerberufe stattfinden, und so schon früh eine eigene Meinung entwickeln. Umgekehrt gibt es den Boy's Day, der Jungen soziale und dienstleisterische Berufe näher bringt und somit in Zukunft für eine etwas gleichmäßigere Verteilung bei der Berufswahl sorgen soll.

Chancengleichheit
1/1

Die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ist in Deutschland ein großes Thema.

Gleiche Chancen für Eltern und Angehörige

Chancengleichheit kommt auch dann ins Spiel, wenn Eltern wieder in den Beruf einsteigen möchten. Noch immer übernehmen größtenteils Mütter die Erziehungsarbeit und bleiben daher teils so lange mit dem Kind zu Hause, bis es einen Kindergartenplatz bekommt. Zwar gibt es inzwischen viele Maßnahmen wie frei einteilbare Elternzeit und Kinderkrippen für Kinder unter drei Jahren, die einen Umschwung bewirken wollen. Doch für viele neue Mütter sieht die Realität anders aus: Sie bleiben bis zu drei Jahre zu Hause und kümmern sich um den Nachwuchs, während die Arbeitswelt sich ohne sie weiterentwickelt.

Nach dieser Zeit erfolgreich wieder in den Job einzusteigen, ist oft schwierig. In drei Jahren kann sich vieles ändern und das einmal Gelernte kann längst überholt sein. Außerdem sind die Feinheiten des beruflichen Alltags schnell vergessen, wenn man sie jahrelang nicht benötigt. Und schließlich kann sich nach der Elternzeit sogar der Einsatzbereich in der Arbeit verändern, sodass neue Kenntnisse fällig werden könnten. Steht im Arbeitsvertrag zum Beispiel nur ganz allgemein, dass man als kaufmännische Angestellte beschäftigt ist, kann das nach der Rückkehr sehr flexibel ausgelegt werden: Statt ruhiger Arbeit im Backoffice könnte man so plötzlich ganztags mit direktem Kundenkontakt konfrontiert sein.

Hier kann eine Fortbildung helfen, die speziell zum Schließen solcher Wissenslücken geschaffen wurde. Vorhandenes Wissen aus Ausbildung und Studium werden wieder frisch ins Gedächtnis gerufen, sodass man den Wiedereinstieg selbstsicher und kompetent bewältigen kann. Außerdem kann man sich über alle Bereiche informieren, die sich während der Abwesenheit durch Gesetzesänderungen oder neue Verfahren verändert haben könnten. Natürlich bieten sich diese Kurse auch für alle Menschen an, die zum Beispiel wegen eines Pflegefalls in der Familie vom Job zurückgetreten sind. Die Bundesregierung bietet ausführliche Informationen unter dem Stichwort "Perspektive Wiedereinstieg". Teil des Aktionsprogramms sind Beratungsstellen in ganz Deutschland, die Wiedereinsteigern auf ihrem Weg zurück in den Job zur Seite stehen.

Mehr zum Thema