Förderung Weiterbildung

Geld für die Weiterbildung

Für viele Beschäftigte, die sich beruflich fort- oder weiterbilden wollen, ist die finanzielle Förderung der Weiterbildung ein wichtiger Faktor. Denn aus dem Beruf unentgeltlich auszuscheiden, um sich zwei bis drei Jahre auf die Schulbank zu setzen, ist für die meisten nicht möglich. Zwar kosten viele Lehrgänge und Kurse kein Geld. So kann man an der Abendschule etwa den Hauptschulabschluss oder höhere Abschlüsse nachholen, ohne dass es etwas kostet. Aber andere Seminare und Kurse oder ein Fernstudium über da Internet kosten viel Geld.

Und weil auch für die Kosten zum Leben gesorgt sein muss, wenn man sich nicht gerade parallel zum Job weiterbildet, ist oft ohne eine Förderung eine Weiterbildung gar nicht möglich.

Gesetzlich verankert

Weiterbildung

Die Förderung der Weiterbildung ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Wichtige Regelungen finden sich im dritten Sozialgesetzbuch (SGB III). Nach diesem Gesetzbuch gilt die Weiterbildung von Arbeitnehmern als ein wichtiges Instrument für den Arbeitsmarkt. Mit der Förderung der Weiterbildung sollen Arbeitnehmern Chancen für eine langfristige Beschäftigung eröffnet werden. Doch Fort- und Weiterbildung richtet sich nicht nur an Menschen, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Auch Beschäftigte, die mitten im Beruf stehen, können unter bestimmten Voraussetzung eine Förderung der Weiterbildung erhalten, etwa um einen höheren Abschluss zu erreichen. Zur Förderung der Weiterbildung von Arbeitnehmern in kleineren und mittleren Unternehmen zum Beispiel gehören finanzielle Prämien und begleitende Hilfen.

Förderung einer Weiterbildung
1/1

Die Förderung der Weiterbildung ist in Deutschland gesetzlich geregelt.

Voraussetzungen für die Förderung

Wer nach SGB III gefördert wird, entscheiden die Arbeitsagentur oder das Jobcenter vor Ort. Bevor die Beihilfe gewährt werden kann, muss sich der Betreffende zunächst von den zuständigen Mitarbeitern in seinem Jobcenter beraten lassen. Das Ziel eines solchen Gespräches soll sein, zusammen mit dem Interessenten das bestmögliche Bildungsziel zu finden und gemeinsam herauszufinden, wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann. Besprochen werden unter anderem auch die Dauer einer Förderung sowie weitere Aspekte. Das Jobcenter muss auch klären, ob zur Beendigung oder zur Abwendung einer Arbeitslosigkeit überhaupt eine berufliche Weiterbildung benötigt wird. Wenn nicht, ist die Förderung nach SGB III nicht möglich. Allerdings gibt es dann auch andere Wege , Fort- und Weiterbildung finanziell zu fördern.

Hilfe mit dem Bildungsgutschein

Erfüllt ein Arbeitnehmer die Voraussetzungen nach dem dritten Sozialgesetzbuch, erhält er für seine Weiterbildung von der Agentur für Arbeit einen Bildungsgutschein. Auf diesem Dokument ist genau festgehalten, welches Ziel mit der Bildungsmaßnahme verfolgt wird, wie lange es dauert, bis es erreicht ist und wo die Bildungsmaßnahme stattfinden kann. Unter den drei genannten Bedingungen kann der Inhaber des Bildungsgutscheins seine Förderung erhalten. Das bedeutet, er muss eine Bildungsmaßnahme mit festgelegtem Inhalt erfüllen, er muss diese in einer bestimmten Zeit schaffen und darf sich dabei nur in einer begrenzten Region nach Lehrgängen umsehen.

Dafür darf er sich einen Träger suchen, der für die ausgewiesene Weiterbildung zugelassen ist. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Arbeitsagentur auch darauf verzichten, einen Bildungsgutschein auszugeben. Das ist immer dann der Fall, wenn die gewählte Maßnahme nicht über einen Bildungsgutschein finanziert werden kann oder es in der Region gar keine Angebote gibt. Dann zahlt die Agentur für Arbeit direkt für einen alternativen Bildungsanbieter. Neben den Kosten für den Lehrgang werden über den Bildungsgutschein auch die Fahrtkosten des Teilnehmers finanziert. Außerdem gibt es Geld für die Unterkunft und die Verpflegung, wenn Seminare und Kurse außerhalb stattfinden. Selbst die Ausgaben für die Betreuung der Kinder werden so abgedeckt.

Staatliche Förderung

Neben den finanziellen Unterstützungen, die sich aus den Sozialgesetzbüchern ergeben, sind in Deutschland für die Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen noch viele andere Methoden denkbar. So gibt es eine Reihe von Darlehen und staatlichen Zuschüssen. Ein bewährtes Mittel zur finanziellen Förderung bei Weiterbildungen ist das Meister Bafög. Es ist dafür gedacht, die Kosten für den Lehrgang abzudecken und für die Ausgaben zum Lebensunterhalt zu dienen. Diese staatliche Hilfe bekommen Arbeitnehmer, die sich zu Handwerks- oder Industriemeistern oder zu Technikern ausbilden lassen. Gefördert werden aber auch Abschlüsse wie Fachkaufmann oder Fachkauffrau, Kranken- und Altenpfleger, Programmierer, Betriebswirt oder Betriebsinformatiker, um nur einige wenige zu nennen. Anträge für die Förderung gibt es bei den kommunalen Ämtern, die für die Weiterbildungsförderung zuständig sind.

Stipendien für die Weiterbildung

Eine weniger bekannte Maßnahme, mit der Weiterbildung gefördert wird, ist das Weiterbildungsstipendium. Es wendet sich in erster Linie an junge Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Sie müssen in ihrem Beruf eine besondere Leistungsfähigkeit vorweisen oder bereits während ihrer Ausbildung durch außergewöhnliche Begabungen aufgefallen sein. Haben sie bei einer anerkannten Berufsausbildung die Abschlussprüfung mit hervorragenden Leistungen absolviert oder sind sie mit guten Ergebnissen in einem Bundeswettbewerb aufgefallen, gibt es die finanzielle Unterstützung. Die Bewerber für das Stipendium dürfen nicht älter sein als 25 Jahre. Erfüllen sie alle Voraussetzungen, gibt es bis zu drei Jahren Geld für eine Weiterbildung neben dem Beruf. Das Geld ist ein Zuschuss und kein Darlehen. Im Gegensatz zum Bafög muss es nicht zurückgezahlt werden.

Arbeitgeber beteiligen

Finanzielle Unterstützung für eine Fortbildung kann auch vom Arbeitgeber selbst kommen. Besucht ein Beschäftigter einen Lehrgang, um sich für den Job fit zu machen und sein Wissen zu erweitern, liegt das im Interesse seines Chefs. Nicht wenige Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern einen Zuschuss, wenn sie Lehrgänge zur beruflichen Fortbildung besuchen und erfolgreich abschließen. Auch die bezahlte Freistellung ist ein guter Weg, Ausbildung zu fördern. Für die Zeit eines Kurses bekommt der Arbeitnehmer frei. Sein Gehalt wird weiterhin in voller Höhe gezahlt. Damit hat er keine finanziellen Probleme und kann seine berufliche Weiterbildung erfolgreich zu Ende bringen.

Mehr zum Thema