Vorstellungsgespräch

Im Vorstellungsgespräch gut argumentieren

Ein Vorstellungsgespräch gut hinter sich zu bringen, ist nicht einfach. Dem Bewerber bleibt in einem Gespräch mit dem Arbeitgeber, bei dem er sich einen Job für die Zukunft wünscht, nicht viel Zeit. Innerhalb einer halben oder bestenfalls einer ganzen Stunde muss er sich von seiner besten Seite präsentieren. Er muss sein Vorzüge zeigen, ohne arrogant zu wirken. Und er muss seine Schwächen so präsentieren, dass sie menschlich wirken und nicht ins Gewicht fallen.

Dass er dazu auch noch motiviert und sympathisch herüber kommen soll, versteht sich von selbst.

Der erste Eindruck

Richtig bewerben

Es klingt banal, ist aber das A und O in jedem Vorstellungsgespräch, dass sich Personaler eines Unternehmens ein Bild vom Bewerber und potenziellen Mitarbeiter machen wollen. Viele Ratgeber für die Karriere weisen darauf hin, dass sich ein Mensch in den ersten 20 Sekunden eine Meinung zu seinem Gegenüber machen oder zumindest entscheiden kann, ob ihm der andere sympathisch ist oder nicht. Das mag sein, ist aber nicht entscheidend. Denn sonst würden Vorstellungsgespräche nie länger als eine halbe Minute dauern. Dass sie mehr Zeit in Anspruch nehmen, beweist, dass sich Personalverantwortliche und Chefs von Unternehmen große Mühe geben, gute Bewerber zu finden. Der erste Eindruck ist deshalb nicht immer der entscheidende. Er ist lediglich ein Türöffner, wenn auch ein wichtiger.

Vorstellungsgespräch
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Ein Vorstellungsgespräch gut hinter sich zu bringen, ist nicht einfach.

Unternehmen wollen sich ein Bild machen

Wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, hat schon mal eine wichtige Hürde geschafft. Nun kommt es für die Verantwortlichen in der Firma darauf an, sich ein Bild vom Bewerber zu machen und zu prüfen, ob er gut auf die freie Stelle passt. Dafür prüfen die Gesprächspartner in den ersten Minuten des Bewerbungsgesprächs, was ihnen für ein Mensch gegenüber sitzt, wie er sich präsentiert und ob er in das Team, in dem es eine oder mehrere vakante Stellen gibt, passt. Das passiert alles in den berühmten ersten Sekunden eines Bewerbungsgesprächs. Werden diese ersten Sekunden und Minuten vom Bewerber ordentlich gemeistert, ist schon viel, aber noch nicht alles erreicht.

Formen eines Vorstellungsgespräches

Sympathiepunkte sind nur die eine Seite. Die Unternehmen, die Stellenangebote schalten, möchten natürlich auch testen, ob ein potenzieller Mitarbeiter stressresistent ist, Flexibilität und Durchsetzungsvermögen mitbringt. Außerdem klären die Verantwortlichen der Firma wichtige Fragen, die sich für sie aus den Unterlagen ihres Gegenübers ergeben. Im Lebenslauf eines Bewerbers können viele Stationen aufgeführt werden, die hinterfragt werden müssen. Besonders interessant sind eine längere Arbeitslosigkeit oder häufiger Stellenwechsel. Dafür sollte der angehende Mitarbeiter logische Erklärungen mitbringen. Eine wichtige Frage ist auch, was der Bewerber eigentlich von dem angebotenen Job hält, wo seine Motive liegen und ob er schon darüber nachgedacht hat, wie er die Aufgabe ausfüllen will. Wichtig in diesem Zusammenhang sind Kenntnisse der Branche und der beruflichen Anforderungen.

Gute Vorbereitung hilft

Um nicht in eine Falle zu tappen, lohnt es sich, zum Gespräch die Kopie des Lebenslaufs und des Bewerbungsschreibens mitzunehmen. Es ist kein Problem, wenn sich der Bewerber während des Vorstellungsgesprächs Notizen macht. Das zeugt von Aufmerksamkeit und Interesse. Dieses Interesse sollte ein zukünftiger Mitarbeiter auch zeigen, wenn es um das Unternehmen und seine Kernkompetenzen geht. Eine vorbereitende Information über alles, was mit der Firma in Verbindung steht, ist ein absolutes Muss. Der Bewerber sollte wissen, wo die Firma Standorte hat, welche Rechtsform sie besitzt und ob es Tochterfirmen gibt. Detailliertes Wissen zur Produktpalette versteht sich beinahe von selbst. Hilfreich ist es darüber hinaus, sich über die Marktposition des Unternehmens zu informieren. Einen guten Eindruck macht jeder Bewerber, der die Firmenphilosophie seines gewünschten zukünftigen Arbeitgebers kennt. Auch über Image, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung des Unternehmens kann man sich vorher ein paar Stichpunkte machen und geschickt in das Gespräch einbauen.

Wie sich Bewerber präsentieren

Wer als Bewerber in ein Vorstellungsgespräch geladen wird, ist kein Bittsteller. Das sollte sich jeder klar machen, um mit der passenden Einstellung in ein solches Interview zu gehen. Schüchternheit und falsche Bescheidenheit sind genau so fehl am Platz, wie Überheblichkeit. Ein selbstbewusstes Auftreten passt viel besser, denn das Unternehmen will den Bewerber ja gerade deswegen kennenlernen, weil ihm die Unterlagen, die er eingeschickt hat, zugesagt haben. Auch auf eine Initiativbewerbung kommt oft eine Einladung zum Gespräch. Wer sich auf diese Weise präsentiert, kann auch im Gespräch selbstbewusst agieren.

Die meisten Bewerber fürchten Fragen zu ihren Stärken noch mehr als Fragen zu ihren Schwächen. Es ist schwierig, über Erfolge zu reden, ohne in Floskeln zu verfallen oder arrogant zu wirken. Bewerber sollten sich deshalb vor dem Gespräch noch einmal ein realistisches Bild von sich selbst machen, sich ihren beruflichen Werdegang vor Augen halten und dabei auch an ihre Stärken und Erfolge denken. Wer sich verinnerlicht, welche Leistungen er in seiner Laufbahn erbracht hat, kann besser darüber reden als jemand, den diese Frage vollkommen überrascht. Und wenn die Stärken an ganz konkreten Beispielen gezeigt werden, lassen sie sich auch menschlich gut und ohne Überheblichkeit präsentieren. Auch Schwachstellen hat jeder Mensch. Wer über Fehler und Schwächen Auskunft geben möchte, sollte vor dem Vorstellungsgespräch Freunde fragen. Die liefern ihm ehrliche Argumente.

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