Initiativbewerbung

Mit Eigeninitiative gezielt zum Traumjob

Findet sich trotz intensiver Suche keine passende Stellenanzeige, kann eine Initiativbewerbung den Weg zum Wunscharbeitgeber ebnen. Doch schlecht vorbereitete Blindbewerbungen und wahllos verschickte Universalanschreiben führen selten zum Ziel. Um die begehrte Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erreichen, sollte sich die Bewerbung auf einen konkreten Job beziehen.

Chancen verbessern

Richtig bewerben

Statistiken zufolge werden rund zwei Drittel aller zu besetzenden Stellen gar nicht erst in Zeitungen oder online ausgeschrieben. Zum einen mögen hierbei Zeit- und Geldgründe eine Rolle spielen, zum anderen sind sich Arbeitgeber jedoch oft selbst noch nicht sicher, wen genau sie überhaupt suchen. Umso besser, wenn sich während des internen Entscheidungsprozesses bereits ein überzeugender, voll motivierter Jobanwärter von sich aus meldet. In solchen Situationen hat der Bewerber kaum Konkurrenz zu fürchten: stimmt die Chemie beim ersten Kennenlernen, wird häufig gar kein weiterer Kandidat mehr eingeladen.

Initivativbewerbung
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Wie sollte eine Initiativbewerbung aussehen, um zum Erfolg zu führen?

Doch wie sollte eine Initiativbewerbung aussehen, um zum Erfolg zu führen? Da sich jede Firma über gut informierte Bewerber freut, heißt die Devise: Einzelstück statt Massenpost. Anschreiben und Unterlagen sollten maßgeschneiderte Unikate sein. So erkennt ein potentieller Arbeitgeber auf den ersten Blick, dass sich ein Bewerber bereits eingehend mit dem Unternehmen beschäftigt hat. Diese Vorgehensweise beweist besonders großes Engagement und macht mit Sicherheit auf jeden Entscheider einen guten ersten Eindruck. Informationen aus dem Internet sollten am besten durch einen Anruf beim betreffenden Betrieb ergänzt werden. Anhand einer vorab in aller Ruhe erstellten Stichpunktliste lassen sich offene Fragen im Gespräch leicht klären. Auch über den passenden Ansprechpartner sollten sich Bewerber telefonisch erkundigen, und dies später auch im Anschreiben erwähnen.

Streubomben verfehlen ihr Ziel

Bereits die Auswahl interessanter Arbeitgeber sollte systematisch geplant werden. Für die Suche eignen sich Online-Branchenverzeichnisse, Jobportale und berufsbezogene Social Networks, aber auch einschlägige Fachmagazine und -zeitschriften. Über diejenigen Betriebe, die für eine Initiativbewerbung in Betracht kommen, finden sich oft bereits auf deren eigenen Homepages umfassende Auskünfte zu Geschäftsberichten, Beschäftigtenzahl, Hauptsitz und weiteren Niederlassungen, aber ebenso auch über ethische Werte, strategische Ausrichtung und Karrierechancen. Zudem sagen Messeauftritte, Sponsoringaktivitäten, soziales Engagement sowie Presseberichte einiges über die Außendarstellung von Unternehmen aus.

Auch wenn es in Zeiten des Serienbriefs verführerisch erscheint, darf eine Initiativbewerbung niemals wie ein allgemeines Rundschreiben wirken. Selbstverständlich richtet sich das Anschreiben stets an den zuständigen Entscheider, der Ihnen am Telefon für den betreffenden Tätigkeitsbereich genannt worden ist. Lassen Sie sich komplizierte Namen buchstabieren und fragen Sie immer auch nach dem Vornamen, den Sie für eine korrekte Adressierung benötigen. Deutlich erfolgversprechender als die Frage nach irgendeiner freien Stelle innerhalb eines größeren Fachbereichs ist die Bezugnahme auf eine ganz konkrete Stelle. Der Grund: für eine allzu generell gehaltene Initiativbewerbung fühlt sich besonders in größeren Unternehmen meist niemand persönlich zuständig. Auf diese Weise verschwinden die Unterlagen so mancher geeigneten Nachwuchskraft ungelesen in der Ablage. Dieses Risiko sollten Sie keinesfalls eingehen.

Schnell zur Sache kommen

Das Anschreiben ist der Teil der Bewerbung, der primär ins Auge fällt. Deshalb sollte bereits der erste Satz das Interesse des Lesers wecken. Machen Sie Werbung für sich. Lange Einleitungen sind nur unnötiger Ballast. Fassen Sie kurz zusammen, wer Sie sind, welche Position Sie derzeit bekleiden, was Sie zu bieten haben und mit welcher Motivation Sie sich gezielt ausgerechnet bei diesem Betrieb bewerben. Ihre Qualifikation für den angepeilten Job belegen Sie durch konkrete Beispiele aus der Praxis. In diesem Zusammenhang können auch relevante Ausbildungsinhalte oder Aufgabengebiete bei vorherigen Arbeitgebern erwähnt werden. Umständliche Umschreibungen, inhaltslose Floskeln, Konjunktive oder anbiedernde Formulierungen haben im Anschreiben nichts zu suchen. Ein zeitgemäßer, sachlicher, direkter und selbstbewusster Stil kommt bei der Mehrzahl der Entscheider am besten an. Insgesamt sollte der Text nicht mehr als eine Seite umfassen. Weitere Details können immer noch später im Rahmen eines persönlichen Gesprächs geklärt werden.

Ob Initiativbewerbungen bevorzugt auf dem Postweg, per E-Mail oder über ein unternehmenseigenes Online-Bewerbungsportal entgegengenommen werden, wird von Firma zu Firma unterschiedlich gehandhabt. Auch der Umfang kann je nach Betrieb und Stelle durchaus zwischen Kurzbewerbungen und sehr ausführlichen Mappen mit eigenen Arbeitsproben variieren. Sprechen Sie dieses Thema am besten schon bei der telefonischen Kontaktaufnahme an. Dabei können Sie auch gleich klären, welche Angaben und Unterlagen benötigt werden. Mit etwas Glück lässt sich bei dieser Gelegenheit sogar herausfinden, für welche Arbeitskräfte aktuell Bedarf besteht. Wer sich daraufhin im Anschreiben geschickt verkauft, hat die Einladung zum Gespräch meist schon so gut wie in der Tasche.

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